Der
Duellpfuhl, gelegen an der westlichen Seite der Ginsterheide zwischen Machnower
Busch und Wolfswerder, wird entsprechend der Projektskizze des Ing.-Büros Terra
Urbana vom 27.07.2010 (Anlage 1) saniert.
Die
Sanierungsarbeiten umfassen
-
die
Fällung von max. 14 Bäumen
-
die
Entschlammung des Pfuhls
und
- die
Errichtung von Absetzanlagen an beiden Einleitungsstellen für das Straßenregenwasser
Die
Gemeinde Kleinmachnow hat sich vorgenommen die natürlichen Gewässer der
Gemeinde Kleinmachnow zu sanieren. Dazu wurden bereits wichtige Schritte getan.
So wurden der Meiereipfuhl und der Schulpfuhl saniert. Als Ausgleichsmaßnahme für den Neubau
der Schleusenbrücke hat der Bund den Grothepfuhl saniert. Alle drei bisher
erfolgten Sanierungen zeigen die gewünschten Effekte, so dass ganzjährig in den
Pfuhlen Wasser steht und ein Lebensraum für Lurche, Fische, Insekten usw.
wieder hergestellt wurde.
In
den Jahren 2008 und 2009 ist in den Trockenzeiten der Duellpfuhl ausgetrocknet,
der verbliebene Schlamm faulte und wurde so zum Ärgernis der Anwohner, da die
Geruchsbelästigung unerträglich wurde.
Der
Duellpfuhl ist biologisch tot und hat somit keine ökologische Funktion mehr
inne.
Da
diese Entwicklung bereits Anfang der 90iger Jahre absehbar war, hat die
Verwaltung bereits damals einen Teil des Schlammes abziehen lassen. Weiterhin
wurde in einem Forschungsprojekt der FH Berlin versucht, Selbstreinigungskräfte
des Gewässers wieder herzustellen. Beide Maßnahmen erwiesen sich als nicht nachhaltig, so dass
das Problem des Duellpfuhls weiterhin besteht.
Nach
dem erfolgreichen Sanieren der bereits erwähnten drei Pfuhle schlägt die
Verwaltung eine ähnliche Verfahrensweise auch für die Sanierung des Duellpfuhls
vor. Dazu wurde eine Projektskizze des Büros Terra Urbana erstellt und im
Ausschuss für U.V.O. vorgestellt. Die Ausschussmitglieder hatten dazu Fragen,
welche in einer weiteren Ausschusssitzung durch das Ing.-Büro erläutert wurden.
Problematisch wurde von den Mitgliedern des Fachausschusses und den
Gemeindevertretern die vorgeschlagene Fällung von Bäumen im südlichen
Uferbereich gesehen. Die Angaben des Ing.-Büros Terra Urbana wurden
angezweifelt, so dass die Verwaltung ein Gutachten zum Zustand der zur Fällung
vorgesehenen Bäume beauftragt hat. Der Gutachter kommt bei dem Alter der Bäume
zu einem ähnlichen Ergebnis wie das Ing.-Büro Terra Urbana und die Vitalität
wird im Durchschnitt mit Stagnations- bis zur Resignationsphase angegeben. Die
Schadstufen sind im Durchschnitt als leicht bis mittelstark, bzw. mittelstark
bis stark geschädigt angegeben. Der Gutachter stellt die Argumente für die
Baumfällung und die Argumente gegen eine Baumfällung exemplarisch gegenüber. Zu
den Argumenten gegen eine Baumfällung sind zwei Punkte aufgeführt zu denen das
Ing.-Büro Terra Urbana fachliche Ausführungen abgegeben hat.
Aus
Gründen der Nachhaltigkeit sollten Bäume gefällt werden, um eine Besonnung des
Gewässers zu erreichen und den Laubeintrag dauerhaft zu minimieren.
Das
Ing.-Büro Terra Urbana hat in seiner Projektskizze ursprünglich 14 Bäume zur
Fällung vorgesehen. Bei der Überarbeitung aufgrund der Fragen des Ausschusses
für U.V.O. wurde vorgeschlagen, zwei von den 14 zur Fällung vorgesehenen Bäumen
stehen zu lassen. Der Gutachter hat diese Bäume ebenfalls in seinen
Betrachtungen erfasst und einen weiteren Baum am Nordufer aus
Verkehrssicherheitsgründen zur Fällung empfohlen.
Bei
der Entscheidung, ob oder welche Bäume zur Fällung vorzusehen sind, ist die
Nachhaltigkeit des Einsatzes der gemeindlichen Mittel zu berücksichtigen.
Prinzipiell oberste Priorität hat die Besonnung des Gewässers, so dass die
Bäume 1-6 die größten Schattenspender und Laubeinträger in das Gewässer sind.
Die nachfolgenden Bäume würden die Nachhaltigkeit und ökologische Funktion des
Gewässers für die nächsten Jahrzehnte verbessern, jedoch ein
Anfangssanierungseffekt nicht behindern. Bei der Frage ist auch zu
berücksichtigen, dass sich hinter diesen Bäumen ein Wald befindet, der einen
sehr gesunden Baumbestand aufweist und nach Aussagen der UNB und der unteren
Forstbehörde nicht durch die Fällung der Bäume in irgendeiner Weise
beeinträchtigt wird. Bei Fällung der Bäume würde auch der Uferbereich des
Duellpfuhls auf der südlichen Seite mit Buschwerk zu bepflanzen sein, so dass
hier auch andere Lebewesen, welche derzeit im Wald keine Existenzgrundlage
haben, dauerhaft sich ansiedeln könnten. Hier ist besonders an Singvögel und
ähnliche Kleinstlebewesen zu denken.
Nach
Beschlussfassung wird die Verwaltung eine öffentliche Ausschreibung im Oktober vornehmen,
so dass mit den Arbeiten Ende des Jahres 2011 begonnen werden kann.
Die
Kostenschätzung für die Sanierungsmaßnahme weist Kosten in Höhe von 80.000,-
Euro aus. Diese Mittel sind im Haushalt 2011 eingestellt.
Anlagen:
- Projektskizze des
Ing.-Büros Terra Urbana vom 27.07.2010
zur Information
2. Gutachten zur
Beurteilung von ausgewählten Bestandsbäumen des Sachverständigenbüros Brehm vom 04.04.2011
3. Stellungnahme von
Terra Urbana zum Gutachten des Sachverständigenbüros Brehm auf Seite 39 Pkt. 8 rechte Spalte 4. und 5.
Anstrich
4. schriftliche Beantwortung der Fragen des Ausschusses für U.V.O. vom
25.08.2010 durch das Ing.-Büro Terra
Urbana