Beschluss: mehrheitlich beschlossen ohne Maßgabe

Abstimmung: Ja: 7, Nein: 1, Enthaltungen: 0, Befangen: 0

Nach einer kurzen Einführung durch Herrn Ernsting insbesondere zum zeitlichen Ablauf gibt Herr Lauenroth vom Büro arc Architekturconzept GmbH einen Überblick über die Entwurfsplanung.

Während der Planung erfolgten umfangreiche Abstimmungen mit den künftigen Nutzergruppen und insbesondere den Denkmalbehörden. Entsprechend den Forderungen der Denkmalbehörden wurden die Bausubstanz untersucht und sehr umfangreiche Recherchen zur Bauhistorie angestellt. Deren Ergebnis ist beispielsweise, dass die Binder im ehemaligen Kirchsaal aus dem Holz von Baracken eines Zwangsarbeiterlagers hergestellt wurden. Der historische Wert der Binder machte es nötig, eine Lösung zu erarbeiten, mit der sowohl der Saal von den provisorischen Stützen befreit wird als auch ein historischer Binder erhalten und sichtbar bleibt.

 

An der Diskussion beteiligen sich:

Herr Prof. Sommer, Herr Dr. Hahn, Frau Sahlmann, Frau Scheib, Herr Bültermann, Herr Fiehler, Herr Dr. Braun, Frau Dr. Fischbach

 

Diskussionspunkte sind insbesondere:

-       Ehem. Gemeindehaus: Wie soll mit der zu erwartenden Wärmelast im Dachgeschoss (DG) umgegangen werden? Ist im Gebäude in Verbindung mit der Lüftung eine Klimaanlage geplant?

-       Die Raumaufteilung im DG ist sehr kleinteilig und wirkt beengend. Könnte die Decke zum Spitzboden auch entfernt werden, um dadurch mehr Großzügigkeit zu erreichen?

-       Fenster im ehem. Kirchsaal: Können diese ja nicht aus der Erbauungszeit stammenden Fenster nicht doch ausgetauscht werden? Könnten für eine bessere Energiebilanz stattdessen von innen Fenster vorgesetzt werden?

-       Kellergeschoss: Warum wird der Aufzug nicht bis in den Keller geführt? Die Kosten dafür werden im Hinblick auf den Nutzen nicht unverhältnismäßig hoch sein.

-       Schadstoffe: Haben Schadstoffuntersuchungen stattgefunden?

-       Depot: Wird das Depot an die Beheizung des Hauptgebäudes angeschlossen?

-       Niederschlagswasser: Könnte die Grundstücksentwässerung an eine Zisterne für die geplante neue Feuerwache angeschlossen werden, das dann dort als Reservoir für Löschzwecke nutzbar wäre?

 

Antworten:

-       ehem. Gemeindehaus, Dachgeschoss. Die Klimatisierung kann noch geprüft und bei entsprechend positivem Prüfergebnis berücksichtigt werden. Allerdings haben eine Kühlung und eine Klimatisierung auch Folgekosten, wie z.B. Wartungskosten. Deshalb sind Kosten und Nutzen hier gut abzuwägen.

-       Raumaufteilung im DG: Im Rahmen der Genehmigungs- und Ausführungsplanung ist eine Änderung insbesondere hinsichtlich Öffnung des Spitzbodens durchaus noch möglich. Die Anregung wird geprüft.

-       Fenster im ehem. Kirchsaal: Die vorhandenen Aluminium- und Holzfenster sind aus Gründen des Denkmalschutzes zu erhalten und werden saniert, eine energetische Ertüchtigung durch Austausch ist nicht möglich. Geprüft und von den Denkmalbehörden befürwortet wurde, vor dem energetisch besonders kritischen Buntglasfenster eine zusätzliche Verglasung anzubringen. Bei den Aluminiumfenstern war das Ziel, dass sie weiterhin geöffnet werden können. Die Anregung wird aber aufgegriffen und über innen vorgesetzte Fenster nochmals nachgedacht.

-       Kellergeschoss: Die Realisierung eines Fahrstuhls bis in den Keller verursacht nicht nur zusätzliche Kosten, sondern stößt auch auf Ablehnung bei den Denkmalbehörden. Sie befürchten Schäden am Gebäude, weil die Fundamente nach den Ergebnissen der Suchschachtung nur wenig weiter als die Kellersohle reichen. Hinzu kommt, dass der für Abstellzwecke im Keller nutzbare Raum begrenzt ist, hier soll auch Haustechnik unterbracht werden. Für Lagerzwecke wird rückwärtig, am bisherigen Schuppenstandort, ein Depot geplant, das anders als das Kellergeschoss barrierefrei erreichbar ist.

-       Schadstoffe: Die zugänglichen Bauteile wurden auf Schadstoffe untersucht, risikoträchtige Befunde gab es bisher nicht.

-       Depot: Das Depot soll an die Heizungsanlage des Hauptgebäudes angeschlossen werden. Die Beheizung des Gebäudes soll in Verbindung mit der künftigen Feuerwache über eine Eisspeicherheizung erfolgen.

-       Niederschlagswasser: Geplant ist, das Niederschlagswasser vorrangig zu versickern.

 


Abstimmungsergebnis:

6 Zustimmungen / 1 Ablehnungen / 0 Enthaltungen – mehrheitlich empfohlen.