Sitzung: 04.09.2023 Bauausschuss
Beschluss: mehrheitlich beschlossen ohne Maßgabe
Abstimmung: Ja: 7, Nein: 1, Enthaltungen: 0, Befangen: 0
Vorlage: DS-Nr. 064/23
Nach einer kurzen Einführung durch Herrn Ernsting
insbesondere zum zeitlichen Ablauf gibt Herr Lauenroth vom Büro arc
Architekturconzept GmbH einen Überblick über die Entwurfsplanung.
Während der Planung erfolgten umfangreiche Abstimmungen
mit den künftigen Nutzergruppen und insbesondere den Denkmalbehörden.
Entsprechend den Forderungen der Denkmalbehörden wurden die Bausubstanz
untersucht und sehr umfangreiche Recherchen zur Bauhistorie angestellt. Deren
Ergebnis ist beispielsweise, dass die Binder im ehemaligen Kirchsaal aus dem
Holz von Baracken eines Zwangsarbeiterlagers hergestellt wurden. Der
historische Wert der Binder machte es nötig, eine Lösung zu erarbeiten, mit der
sowohl der Saal von den provisorischen Stützen befreit wird als auch ein historischer
Binder erhalten und sichtbar bleibt.
An der Diskussion beteiligen sich:
Herr Prof. Sommer, Herr Dr. Hahn, Frau Sahlmann, Frau
Scheib, Herr Bültermann, Herr Fiehler, Herr Dr. Braun, Frau Dr. Fischbach
Diskussionspunkte sind insbesondere:
- Ehem.
Gemeindehaus: Wie soll mit der zu erwartenden Wärmelast im Dachgeschoss (DG)
umgegangen werden? Ist im Gebäude in Verbindung mit der Lüftung eine
Klimaanlage geplant?
- Die
Raumaufteilung im DG ist sehr kleinteilig und wirkt beengend. Könnte die Decke
zum Spitzboden auch entfernt werden, um dadurch mehr Großzügigkeit zu
erreichen?
- Fenster
im ehem. Kirchsaal: Können diese ja nicht aus der Erbauungszeit stammenden
Fenster nicht doch ausgetauscht werden? Könnten für eine bessere Energiebilanz
stattdessen von innen Fenster vorgesetzt werden?
- Kellergeschoss:
Warum wird der Aufzug nicht bis in den Keller geführt? Die Kosten dafür werden
im Hinblick auf den Nutzen nicht unverhältnismäßig hoch sein.
- Schadstoffe:
Haben Schadstoffuntersuchungen stattgefunden?
- Depot:
Wird das Depot an die Beheizung des Hauptgebäudes angeschlossen?
- Niederschlagswasser:
Könnte die Grundstücksentwässerung an eine Zisterne für die geplante neue
Feuerwache angeschlossen werden, das dann dort als Reservoir für Löschzwecke
nutzbar wäre?
Antworten:
- ehem.
Gemeindehaus, Dachgeschoss. Die Klimatisierung kann noch geprüft und bei
entsprechend positivem Prüfergebnis berücksichtigt werden. Allerdings haben
eine Kühlung und eine Klimatisierung auch Folgekosten, wie z.B. Wartungskosten.
Deshalb sind Kosten und Nutzen hier gut abzuwägen.
- Raumaufteilung
im DG: Im Rahmen der Genehmigungs- und Ausführungsplanung ist eine Änderung
insbesondere hinsichtlich Öffnung des Spitzbodens durchaus noch möglich. Die
Anregung wird geprüft.
- Fenster
im ehem. Kirchsaal: Die vorhandenen Aluminium- und Holzfenster sind aus Gründen
des Denkmalschutzes zu erhalten und werden saniert, eine energetische
Ertüchtigung durch Austausch ist nicht möglich. Geprüft und von den
Denkmalbehörden befürwortet wurde, vor dem energetisch besonders kritischen
Buntglasfenster eine zusätzliche Verglasung anzubringen. Bei den
Aluminiumfenstern war das Ziel, dass sie weiterhin geöffnet werden können. Die
Anregung wird aber aufgegriffen und über innen vorgesetzte Fenster nochmals
nachgedacht.
- Kellergeschoss:
Die Realisierung eines Fahrstuhls bis in den Keller verursacht nicht nur
zusätzliche Kosten, sondern stößt auch auf Ablehnung bei den Denkmalbehörden.
Sie befürchten Schäden am Gebäude, weil die Fundamente nach den Ergebnissen der
Suchschachtung nur wenig weiter als die Kellersohle reichen. Hinzu kommt, dass
der für Abstellzwecke im Keller nutzbare Raum begrenzt ist, hier soll auch
Haustechnik unterbracht werden. Für Lagerzwecke wird rückwärtig, am bisherigen
Schuppenstandort, ein Depot geplant, das anders als das Kellergeschoss
barrierefrei erreichbar ist.
- Schadstoffe:
Die zugänglichen Bauteile wurden auf Schadstoffe untersucht, risikoträchtige
Befunde gab es bisher nicht.
- Depot:
Das Depot soll an die Heizungsanlage des Hauptgebäudes angeschlossen werden.
Die Beheizung des Gebäudes soll in Verbindung mit der künftigen Feuerwache über
eine Eisspeicherheizung erfolgen.
- Niederschlagswasser:
Geplant ist, das Niederschlagswasser vorrangig zu versickern.
Abstimmungsergebnis:
6
Zustimmungen / 1 Ablehnungen / 0 Enthaltungen – mehrheitlich empfohlen.