Sitzung: 30.11.2023 Finanzausschuss
Beschluss: einstimmig abgelehnt ohne Maßgabe
Abstimmung: Ja: 0, Nein: 5, Enthaltungen: 1, Befangen: 0
Vorlage: DS-Nr. 118/23
1)
Die
Entwurfsplanung zum Vorhaben Neubau Freiwillige
Feuerwehr Kleinmachnow auf dem Grundstück Am Bannwald 1 und 1a, 14532
Kleinmachnow – vgl. Anlagen 1 ‑ 5 – wird gebilligt.
2)
Die
investiven Gesamtkosten der Maßnahme belaufen sich nach der Kostenberechnung –
vgl. Anlagen 6 + 7 ‑ auf insgesamt 24.194.000 EUR (brutto) und
sind im Investitionshaushaltsplan 2024 zu veranschlagen.
4)
Die
bauliche Umsetzung des Vorhabens erfolgt im Zeitraum 2024 - 2028.
Frau
Braune erläutert die vorliegende Beschlussvorlage. Sie merkt an, dass fachliche
Fragen bitte an den entsprechenden Fachbereich gestellt werden müssen.
Weiterhin
informiert die Kämmerin, dass Fördermittel beantragt sind und sie hofft auf einen positiven Bescheid. Das
Bauvorhaben soll im Zeitraum 2024-2028 umgesetzt werden.
Diese
Beschlussvorlage wurde in den entsprechenden Fachausschüssen wie folgt
abgestimmt:
Bauausschuss 8 Ja-Stimmen, 0 Nein-Stimmen
und 0 Enthaltungen
Umweltausschuss 6 Ja-Stimmen, 0 Nein-Stimmen und 1
Enthaltung
Herr
Gutheins berichtet, dass der Bürgermeister im Umweltausschuss mitgeteilt hat,
dass die Fördermittel ca. 1 Mio. € betragen.
Frau
Schwarzkopf ist der Meinung, dass ein solcher Beschluss, in dieser finanziellen
Größenordnung, von ihr nicht einfach so befürwortet werden kann. Aus ihrer
Sicht beschränkt man damit das Handeln des neuen Bürgermeisters bzw. der neuen Bürgermeisterin.
Herr
Priebe sieht hier auch das „einfach durchwinken“ des Beschlusses nicht. Auch
Kleinmachnow muss sparen. Alternativen sollten dringend betrachtet werden.
Frau
Braune macht darauf aufmerksam, dass der Bau im laufenden Betrieb durchgeführt
werden soll. Alle baulichen Vorschriften sind berücksichtigt worden. Der
Feuerwehrneubau ist kein Luxusbau, sondern es sind dringend notwendige
Maßnahmen. Es gab auch eine Arbeitsgruppe, wo Alternativen besprochen wurden.
Herr
Priebe möchte wissen, ob es einen Kostencontroller gab.
Dazu
merkt Frau Braune an, dass dies der Planer gemacht hat.
Frau
Rose möchte gern wissen, warum sich die Feuerwehr vergrößern möchte.
Frau
Braune informiert dazu, dass die Feuerwehr sich vergrößern muss, aufgrund des
vorliegenden Katastrophenplanes.
Herr
Fiehler berichtet, dass das Vorhaben Meiereifeld zurückgestellt wurde, weil
Planerkapazitäten fehlten.
Fördermittel
sollten erst im Haushalt berücksichtigt werden, wenn diese auch befürwortet
wurden. Bitte nachrichtlich Fördermittel dazu schreiben, aber nicht im Haushalt
berücksichtigen. Fördermittel sind bis 31.12.2023 zu beantragen. Was bedeutet
das?
Herr
Dr. Vosseler macht darauf aufmerksam, dass seinerzeit mit einer
Teilunterkellerung geplant wurde, jetzt soll eine Vollunterkellerung erfolgen.
Was lagert die Feuerwehr dort? Ist eine Vollunterkellerung wirklich notwendig?
Könnten damit Kosten eingespart werden?
Herr
Krüger teilte mit, dass im Bauausschuss die Architekten anwesend waren. Alle
Anwesenden waren beeindruckt von diesem Vorhaben. Er stellt jedoch die Frage,
ob wirklich eine Waschanlage, eine Vollunterkellerung und eine Klinkerfassade
notwendig sind.
Herr
Weidl findet einen Feuerwehrneubau für 24 Mio. € sehr stattlich. Ist das
wirklich die günstigste gesetzliche Variante?
Herr
Templin führt aus, dass die Kleinmachnower Feuerwehr über 16 Fahrzeuge verfügt.
Die Stahnsdorfer Feuerwehr besitzt 7 Autos und baut ebenfalls eine neue
Feuerwehr, aber für 10 Mio. €.
Er
findet die hohe finanzielle Ausgabe als Belastung für die Zukunft. Die
Dimension der Entscheidung ist gigantisch.
Warum
soll es die schönste und teuerste Feuerwehr werden? Die hier vorgelegte
Drucksache darf aus seiner Sicht so nicht beschlossen werden. Des Weiteren
merkt er an, dass die Folgekosten, Abbruchkosten und die Abschreibungen nicht
aufgelistet sind.
Aus
seiner Sicht sollte die Drucksache durch den neuen Bürgermeister bzw.
Bürgermeisterin vorgelegt werden.
Auch
Herr Gutheins hinterfragt kritisch, ob zum Beispiel die Planung mehrerer Küchen
notwendig ist. Warum sind so große Veranstaltungsräume notwendig? Ist wirklich
eine Aufzugsanlage notwendig? Um Kosten einsparen zu können, sollten Flächen
reduziert werden.
Frau
Rose findet, dass der vorliegende Beschluss nicht nach einem Mindestmaß klingt.
Frau
Schwarzkopf erinnert daran, dass im Jahre 2010 die Feuerwehr energetisch
saniert wurde. Jetzt soll alles abgerissen werden. Ist das wirklich notwendig?
Wie
viele Autos werden wirklich benötigt? Woran wird dies berechnet?
Herr
Templin merkt dazu an, dass auch die Berufsfeuerwehr in Teltow weniger Autos
hat, als Kleinmachnow.
Herr
Baumgraß macht deutlich, dass es derzeitig keine Trennung zwischen
Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmännern gibt. Es gibt aber gesetzliche
Vorschriften dafür. Auch die Desinfektion nach Einsätzen ist notwendig.
Herr
Priebe macht sehr deutlich, wenn die Feuerwehr Stand heute 24 Mio. € kosten
soll, wird sie dann vermutlich 50 Mio. € kosten. Auch durch die Folgekosten
wird der Haushalt der Gemeinde deutlich belastet. Aus seiner Sicht muss
dringend ein Controller eingesetzt werden. Das kann nicht der Planer
übernehmen.
Auch
die Wagenauslastung sollte mal offengelegt werden.
Herr
Warnick berichtet, dass die Kameraden der Feuerwehr vor ca. 5 Jahren auf ihn
zugekommen sind und die Idee, Teile des Geländes des Bauhofes zu übernehmen,
vorgetragen haben. Aber eben nur Teile davon und nicht das gesamte Gelände.
Viele Kameradinnen und Kameraden haben in freiwilliger Arbeit die jetzige
Feuerwehr mit aufgebaut. Aus seiner Sicht würden jetzt die funktionierenden
Gebäude vernichtet.
Wenn
alle gesetzlichen Vorschriften eingehalten werden müssten, würde das bedeuten,
dass viele Feuerwehren im Land schließen müssten. Des Weiteren sieht auch er es
so, wenn der Beschluss zum Feuerwehrneubau so gefasst wird, nehmen wir dem
neuen Bürgermeister bzw. der Bürgermeisterin den Handlungsspielraum für die
Zukunft.
Brauchen
wir den Neubau der Feuerwehr jetzt und in dieser Option? Aus seiner Sicht haben
wir die Verpflichtung, die Zukunft von Kleinmachnow zu sichern.
Herr
Krüger fragt nun, wie die „Bauchschmerzen“ formuliert werden.
Aus
Sicht von Herrn Templin ganz klar damit, dass diese Drucksache so abgelehnt
werden muss. Das Problem sind die nichtgenügend vorhandenen Umkleiden für
Männer und Frauen und das Logistikproblem, da Kleinmachnow zu viele Autos hat.
Auch
Herr Templin fordert ein enges Controlling in einzelnen Schritten durchzuführen
und warum kam die Information, dass der Feuerwehrneubau so teuer wird, nicht
schon deutlich früher. Nun entsteht der Druck, wer die Drucksache Neubau
Feuerwehr ablehnt, der ist dann auch gleich gegen die Feuerwehr.
Auch
Frau Schwarzkopf sieht die Gefahr, dass die Fraktionen an den Pranger gestellt
werden, wenn sie die Drucksache ablehnen. Es ist nun eine
Grundsatzentscheidung, ob alte Gebäude saniert oder abgerissen werden sollen.
Herr
Fiehler kritisiert die ihm fehlende gemeinsame Abstimmung zwischen Teltow,
Stahnsdorf und Kleinmachnow. Warum brauchen alle drei Kommunen das Gleiche?
Herr
Weidl hinterfragt nochmals, ob wirklich alle Seiten gründlich betrachtet
wurden?
Herr
Warnick macht deutlich, dass es schon eine Abstimmung innerhalb der drei
Kommunen gab, welche Anschaffungen jeweils getätigt wurden.
Das
die Feuerwehr in dieser Dimension geplant wird, kam jedoch plötzlich auf. Die
Gemeindevertretung wurde aus seiner Sicht nicht mitgenommen. Im Übrigen teilt
Herr Warnick mit, dass auch einige Kameradinnen und Kameraden über diese
Dimension überrascht waren.
Auch
Herr Schellberg hinterfragt, warum hat Kleinmachnow so viel mehr Autos als die
anderen Kommunen. Das rangieren der Autos soll Kleinmachnow vermutlich mehr als
24 Mio. € kosten. Er findet, dass das eine Größenordnung ist, die sich auch
Kleinmachnow nicht leisten kann.
Herr
Krüger gibt den Einwand, dass die anderen Feuerwehrwachen sehr nah beieinander
liegen.
Herr
Weidl möchte wissen, ob der Zeitplan (Anlage 8) jemals vorgestellt wurde.
Laut
Herrn Templin, ja, jedoch im Zusammenhang mit dem Familienzentrum.
Verwirrend
ist für Herrn Templin, dass die Entscheidung über einen Neubau der Feuerwehr
jetzt getroffen werden soll und danach soll erst der B-Plan geändert werden.
Dies ist aus seiner Sicht der falsche Weg.
Auch
Frau Schwarzkopf merkt an, dass die Feuerwehr und das nebenliegende Grundstück
des Bauhofes immer im Zusammenhang mit dem Haus der Generationen genannt wurde.
Auch
Herr Gutheins vertritt die Meinung, dass die vorliegende Beschlussvorlage
abgelehnt werden muss. Es muss damit auf den B-Plan hingewiesen und die
Raumbedarfsplanung muss überarbeitet werden. Lager- und Kellerflächen, die
Aufzugsanlage und das Treppenhaus muss nochmals überdacht werden, um Kosten zu
sparen.
Für
Herrn Warnick hingegen ist das Hauptargument, dass eine so weitreichende
Entscheidung dem neuen Bürgermeister/ der neuen Bürgermeisterin nicht
vorweggenommen werden sollte.
Herr
Templin möchte wissen, was passiert, wenn die Gemeindevertretung den Haushalt
ablehnen würde.
Dazu
führt die Kämmerin aus, dass der Haushalt dann mit einer Änderung versehen
würde und die würde dann in den Haushalt eingearbeitet werden.
Herr
Warnick stellt die Drucksache DS-Nr.: 118/23 zur Abstimmung.
Die
Abstimmung der Drucksache DS-Nr.: 118/23 erfolgt mit 0 Ja-Stimmen, 5
Nein-Stimmen und 1 Enthaltung.
An der Diskussion beteiligten sich:
Herr
Gutheins, Frau Schwarzkopf, Herr Priebe, Frau Rose, Herr Fiehler, Herr Dr.
Vosseler, Herr Krüger, Herr Weidl, Herr Templin, Herr Baumgraß, Herr Warnick
und Herr Schellberg