Betreff
Intermodales Mobilitätnetzwerk Kleinmachnow (IMK), Mobilstationen am Rathausmarkt und am Adam-Kuckhoff-Platz (Fortschreibung DS-Nr. 016/21 v. 08.03.2021)
Vorlage
DS-Nr. 145/21
Art
Beschlussvorlage

1.   Am Adam-Kuckhoff-Platz wird eine temporäre Mobilstation als Korrespondenzstation zum bereits vorhandenen Standort Rathausmarkt errichtet. Dazu sind außerplanmäßig Mittel bereitzustellen und ein entsprechendes Vergabeverfahren durchzuführen.

2.   Die Standzeit der temporären Mobilstation am Rathausmarkt/Adolf-Grimme-Ring (Ost) wird um sechs Monate bis Ende 2022 verlängert. Dazu sind außerplanmäßig Mittel bereitzustellen.

3.   Die Untersuchung zu einem möglichen Betreibermodell für den Dauerbetrieb von Mobilstationen übernimmt der Landkreis Potsdam-Mittelmark. Der Bürgermeister wird beauftragt, den Landkreis bei der Durchführung der Untersuchung zu unterstützen.

 

 

 


Im Sinne einer nachhaltigen Verkehrsentwicklung verfolgt die Gemeinde Kleinmachnow das Ziel, den Anteil des Fahrradverkehrs im Ort zu erhöhen und klimafreundliche Mobilitätsformen zu fördern, um die mit dem Kfz-Verkehr einhergehenden Belastungen zu reduzieren.

Dazu wurde am 08.03.2021 der Beschluss DS-Nr. 016/21 (Vergabe von Leistungen zur Planung, zur Errichtung und zum Betrieb einer temporären Mobilitätsstation am Rathausmarkt im Rahmen des Intermodalen Mobilitätsnetzwerks Kleinmachnow (IMK)) gefasst. In einem einjährigen Pilotvorhaben am Rathausmarkt sollte mit einer temporären Containerlösung ein Fahrradverleihsystem mit Elektrorädern erprobt werden. Die Testphase sollte Erkenntnisse über die Nachfrage des Verkehrsmittels in Art und Umfang liefern, aber auch Auskunft über die Eignung des Standortes geben. Im Idealfall sollte im Nachgang am Rathausmarkt eine dauerhafte Mobilitätsstation entstehen sowie an weiteren Standorten das Pilotvorhaben wiederholt werden. Das übergeordnete Ziel ist es, in der Gemeinde ein Intermodales Mobilitätsnetzwerk (IMK) zu knüpfen, welches dann auch über die Ortsgrenzen hinaus adaptiert werden kann.

Die Auswertungen (siehe Anlage 1) des ersten halben Jahres zeigen, dass das System gut angenommen wird und die Bürgerinnen und Bürger offen für neue Mobilitätsangebote und Sharingsysteme sind. Allerdings besitzt die Insellösung einer einzigen Mobilitätsstation noch keine Aussagekraft über die Potenziale eines ganzen Mobilitätssystems.

 

Daher soll am Adam-Kuckhoff-Platz eine zweite, temporäre Station eröffnet werden, welche mit der bestehenden am Rathausmarkt korrespondieren kann. Damit soll erprobt werden, wie der Austausch zwischen den Standorten funktionieren kann und wie sich das Nutzungsverhalten dahingehend verändert, wenn das Sharingangebot für Wege zwischen den Stationen genutzt wird.

Die temporäre Mobilstation am Adam-Kuckhoff-Platz soll vorerst für 6 Monate errichtet und während dieser Testphase evaluiert sowie auf Dauerhaftigkeit und Überführung in einen Regelbetrieb untersucht werden. Die Station soll zu Beginn mit vier E-Bikes, aber acht Ladepunkten ausgestattet werden. Die Verteilung der dann insgesamt zwölf Leihräder im Gemeindegebiet soll engmaschig beobachtet und ggf. um zwei bis vier weitere Räder ergänzt werden. Die voraussichtlichen Kosten belaufen sich auf 21.200 €, eine genaue Aufschlüsselung ist der Anlage 3 zu entnehmen.

 

Parallel dazu soll die temporäre Containerlösung am Rathausmarkt über den Mai 2022 hinaus um min. 6 Monate verlängert werden, sodass sie dem Adam-Kuckhoff-Platz als Korrespondenzstation dienen kann. Die Bereitstellungskosten für ein weiteres halbes Jahr betragen 20.000 € und sind ebenfalls in der Anlage 3 dargestellt.

Die Räder können wie gehabt über eine App gebucht werden und der Container inkl. Rädern wird von dem bereitstellenden Anbieter servicetechnisch betreut. Auch verschiedene Kommunikationskanäle für Interessierte sind angedacht. Die Nutzung der E-Bike-Flotte ist für alle Bürgerinnen und Bürger während der Pilotphase weiterhin in den ersten Stunden kostenfrei.

 

Währenddessen sollen die Untersuchungen am Rathausmarkt vorangetrieben werden, einen dauerhaften Standort für eine Mobilstation zu finden. Erste Abstimmungen hierzu laufen bereits. Ziel ist es, die temporäre Station so lange zu mieten, bis die dauerhafte Station ihren Betrieb aufnehmen kann, um einen nahtlosen Übergang zu schaffen und vom Gewöhnungseffekt der Bürgerinnen und Bürger zu profitieren.

Parallel dazu wurde die Gemeinde als Pilotkommune ausgewählt, den Landkreis beim Mobilitätswettbewerb der Landesregierung mit dem Projekt „Mobilstationen in Potsdam-Mittelmark“ zu unterstützen. Das Projekt ist vor geraumer Zeit angelaufen und soll nun in die Realisierungsphase gehen. Es ist angedacht, die Erkenntnisse aus dem Projekt des Landkreises und dessen Erprobung unter Realbedingungen mit der dauerhaften Station am Rathausmarkt zu kombinieren.

 

Zudem soll eine vertiefende Untersuchung zu einem möglichen Betreibermodell beauftragt werden. Zurzeit organisiert und finanziert die Gemeinde den Betrieb der Pilotstation(-en). Dies ist von Vorteil bei der Erörterung der Möglichkeiten und Grenzen eines intermodalen Mobilitätsnetzwerks. Langfristig kann diese Aufgabe aber nicht von der Verwaltung realisiert werden, zumal es Ziel ist, das Netzwerk über die Ortsgrenzen hinaus zu erweitern. Dazu ist es notwendig, einen geeigneten externen Betreiber zu finden. Angaben zum Umfang der Untersuchung sind Anlage 2 zu entnehmen. Die Kosten belaufen sich auf 21.200 € und sind in der Anlage 3 aufgeschlüsselt.

 

Darüber hinaus wird am Rathausmarkt das Verleihsystem um Lastenrädern ergänzt. Dies wurde bereits mit dem Beschluss DS-Nr. 012/21/1 (Lastenräder für Kleinmachnow) vom 25.03.2021 festgelegt und wird als weiterer Baustein des IMK im zeitlichen Zusammenhang mit den o.g. Maßnahmen umgesetzt. Die Lastenräder und deren anfällige Kosten sind nicht Bestandteil dieses Beschlusses und werden hier nur inhaltlich erwähnt, um das Gesamtsystem abzubilden.

 

Im Verlauf des Jahres 2022 sollen dann weitere Überlegungen erfolgen, an welchen Standorten das IMK noch etabliert werden kann. Als langfristiges Ziel möchte die Gemeinde kontinuierlich weitere Standorte mit einer temporären Station auf Eignung und dauerhafte Einrichtung überprüfen.

 

Haushalterische Erläuterungen

Im Haushalt 2022 sind im Produkt 5.1.10.01.00 (Räumliche Planungs- und Entwicklungsmaßnahmen) auf dem USK 54310.40128 insgesamt 75.000 € für die weitere Planung des Intermodalen Mobilitätsnetzwerkes veranschlagt worden. Die Dienstleistungsaufwendungen des entsprechenden Betreibers konnten nicht im Haushalt 2022 veranschlagt werden, da die Planungen und Kostenermittlungen dahingehend noch nicht abgeschlossen waren.

Die Veranschlagung muss außerplanmäßig im Produkt 5.6.10.02.00 (Umwelt- und Klimaschutz) im Haushaltsplan 2022 erfolgen, da die Maßnahmen im Rahmen des Umweltschutzes noch zwingend in 2022 umgesetzt werden sollen. Für die Bewilligung der außerplanmäßigen Aufwendungen ist laut den Wertgrenzen der Haushaltssatzung 2022 die Kämmerin der Gemeinde zuständig.

Nach Befürwortung der weiteren Vorgehensweise entsprechend dieses Beschlusses, werden die Mittel in Höhe von 38.600 € in der Kämmerei zur Bewilligung beantragt.

 

Die detaillierte Aufschlüsselung der Kostenzusammensetzung ist der Anlage 3 zu entnehmen. Die Grundlage der Kostenschätzung bilden im Vorfeld eingeholte Angebote des aktuell mit dem Projekt betrauten Planungsbüros.


Finanzielle Auswirkungen:

Gemeindehaushalt

 ja

 nein

Beteiligungen

 ja

 nein

 

 

Produktgruppe:

51.10

Teilhaushalt/Budget:

50.18

Maßnahmen-Nr:

     

Bereits im laufenden Haushalt

 

 ja

 nein

veranschlagt:

 

EURO:

     

Über-/außerplanmäßige

Veranschlagung im

laufenden Haushalt:

 

 

 

Ergebnis-HH

Jahr

EURO:

     

Finanz-HH

Jahr

EURO:

     

Mittelfristig bereits veranschlagt:

 

 ja

 nein

Mittelfristig neu zu veranschlagen:

 

 ja

 nein

 


Anlagen

·       Halbjahresauswertung Mobilstation am Rathausmarkt

·       Auszug aus dem Angebot zur Untersuchung eines Betreibermodells

·       Kostenzusammensetzung