Betreff
Sanierung Duellpfuhl
Vorlage
DS-Nr. 124/11/1
Art
Beschlussvorlage
Referenzvorlage

Der Duellpfuhl, gelegen an der westlichen Seite der Ginsterheide zwischen Machnower Busch und Wolfswerder, wird saniert. Die Sanierungsarbeiten umfassen:

 

-                 die Fällung von maximal 8 Bäumen,

-                 die Entschlammung des Pfuhls,

-         die Errichtung von Absetzanlagen an beiden Einleitungsstellen für das Straßenregenwasser.

 


Der Hauptausschuss hat in seiner Sitzung am 22.08.2011 der Drucksache 124/11 mit einer Maßgabe zugestimmt. Durch die Maßgabe sind die Inhalte der Stellungnahme der Agenda 21 AG Landschafts- und Naturschutz vom 10.08.2011 bei der Sanierung des Duellpfuhls umzusetzen. Die Verwaltung schließt sich der Maßgabe an und hat die Beschlussvorlage entsprechend in dieser Drucksache präzisiert.

 

Maßgabe Stellungnahme zur Sanierung Duellpfuhls (wortwörtliche Übernahme):

 

„Die Arbeitsgruppe hat sich mit der Problematik `Sanierung des Duellpfuhls` in ihren Sitzungen und bei 2 Ortsterminen beschäftigt. Wir sind zu folgender Empfehlung für die Beschlussfassung in der Gemeinde gekommen:

 

Nach Tabelle 1 unter Punkt 7 des Gutachtens von Herrn Brehm sollten:

 

-                die Bäume 1 bis 4 erhalten bleiben

-                5 + 6 gefällt werden

-                6 a erhalten bleiben

-                7, 8, 9, 9 a gefällt werden

-                10 erhalten bleiben

-                11 gefällt werden

-                11 a soll erhalten bleiben

-                13 (Zwiesel), soll erhalten bleiben und durch Baumanker gesichert werden

 

Bei Baum 12 wurde eine Fällung vorgeschlagen, weil er sich im Bereich der 2ten Einlaufstelle befindet; wir schlagen den Erhalt vor und stattdessen eine Prüfung, den Einlauf zu verlegen.

 

Weitere Maßnahmen:

Hinter den zu fällenden Bäumen auf der Wegesüdseite muss zur Belichtung der Wald durch die Reduzierung von Jungwuchs ausgelichtet werden. Die hochwertigen Bäume bleiben davon unberührt.

 

Nach der Sanierung des Gewässers soll hier strauchartige Bepflanzung mit sinnvollen einheimischen Sträuchern erfolgen. Sie sollen nicht nur durch ihren niedrigen Wuchs die Belichtung langfristig sicherstellen, sondern auch neuer, hochwertiger Lebensraum für Kleintiere und Vögel werden. Eine ebensolche Aufwertung durch Strauchanpflanzungen schlagen wir in dem freigestellten Uferbereich vor, in dem die Fällungen erfolgten. Ob eine teilweise Absperrung für die bessere Entwicklung notwendig ist, kann nachträglich entschieden werden. Langfristig muss sichergestellt sein, dass Uferbereiche auch an diesem Gewässer ähnlich dem Meiereipfuhl dem ungehinderten Benutzen entzogen werden, um sich entwickeln zu können und zu einer ökologischen Aufwertung des gesamten Bereiches beitragen.

 

Seit 2003 beschäftigt sich die Agendagruppe mit den Kleingewässern in Kleinmachnow. Eine erstmalige Kartierung mit Fördergeldern erfolgte 2004 unter unserer aktiven Mitarbeit. Wir haben eine umfassende Übersicht über Kleinmachnower Kleingewässer, die aus der Eiszeit stammen und heute noch vorhanden sind, verbunden mit konkreten Sanierungsvorschlägen erarbeitet.

 

Die Erkenntnis daraus: die zunehmende Verlandung und der Nutzungsdruck durch die Menschen zwingen dazu, aktiv diese wichtigen Biotope auch mit finanziellen Mitteln zu sanieren, um sie als hochwertige Lebensqualität in Kleinmachnow für alle zu erhalten. Die Einleitung von Oberflächenwasser reicht alleine nicht aus. Das hat die Verwaltung und die GV seit einigen Jahren erkannt und jährlich Mittel in die Haushalte eingestellt.

 

Der Buschgrabensee – saniert durch das Land Berlin, der Grotepfuhl – saniert als Ersatzmaßnahme durch das Wasserstraßenbauamt und die Meiereipfuhle – mit Eigenmitteln der Gemeinde Kleinmachnow saniert, sind sehr positive Ansätze zum Erhalt unserer Gewässer.

 

Der Duellpfuhl war von Anfang an problematisch. In den vergangenen Jahren hat der Bewuchs um den Pfuhl stark zugenommen, so dass ein erhöhter Laubeintrag und eine mangelnde Belichtung zum Problem wurden. Die vorgeschlagenen Maßnahmen zur Sanierung durch das Büro Terra Urbana waren für eine Beschlussfassung zu radikal und aus unserer Sicht auch in diesem Umfang nicht notwendig. Zur Nachhaltigkeit einer Sanierung und dem verantwortungsbewussten Einsatz gemeindlicher Mittel ist eine wie von uns vorgeschlagene moderate Lösung angemessen und langfristig ebenso erfolgsversprechend.

 

Nährstoffarme Kleingewässer sind durch zunehmende Eutrophierung der Umgebung gefährdet. Gewässer, die über keinen nennenswerten Wasseraustausch verfügen, verlanden allmählich aufgrund natürlich ablaufender Prozesse. Wir Menschen haben einen wesentlichen Anteil an dieser Beschleunigung. Kleingewässer unterliegen als bestandsgefährdete Biotope generell dem Schutz nach § 32 des Brandenburgischen Naturschutzgesetzes. Verwiesen soll auch auf unseren FNP 5.11 werden.

 

Bitte erkennen Sie den hohen Wert der Kleingewässer von Kleinmachnow und die Notwendigkeit des Erhaltens durch sachgerechte, nachhaltige Sanierung. Eine Nichtsanierung des Duellpfuhls wäre das schlechteste Ergebnis für uns alle.

 

Bitte folgen Sie unserem Vorschlag.

 

Kleinmachnow, den 10.8.2011

 

Dr. Gerhard Casperson

Dr. Zeller

Georg Heinze

Thoralf Gross

Dr. Axel Mueller

Frank Musiol


Finanzielle Auswirkungen:

 ja

 nein

 

Veranschlagung:

 Ergebnis-HH 2011

EURO: 100.000,00

Budget/Teilhaushalt:

50.30

 Finanz-HH 2011

EURO:      

Produktgruppe:

55 20

      

EURO:      

Maßnahmen-Nr:

     

 

 

 

 

 


Anlage

Lageplan entsprechend der Stellungnahme der Agenda 21 vom 10.08.2011