Betreff
Umweltpreis 2011
Vorlage
DS-Nr. 147/11
Art
Beschlussvorlage

 

Mit dem Umweltpreis 2011 in Höhe von jeweils 250,00 € werden ausgezeichnet:

 

1.       Herr Wilfried Preiß, Vogelwart, für die jahrelange ehrenamtliche Tätigkeit des Vogelschutzes in Kleinmachnow,

 

2.       die Freie Waldorfschule Kleinmachnow für das Projekt „Autofreie Waldorfschule“ im   März/April 2011und

 

3.       der Imkerverein Kleinmachnow für sein Engagement der Bienenhaltung im Ort und in diesem Zusammenhang für seine Vermittlung und Arbeit an Schulen und Kindergärten.


Der Umweltausschuss hat sich 2011 in seinen Sitzungen mehrfach mit der Vorbereitung zur Auslobung des Umweltpreises 2011 befasst. In der Sitzung am 29.06.2011 wurde die Verwaltung gebeten, für die nächste Sitzung einen Vorschlag für einen Auslobungstext als Beschlussvorschlag vorzubereiten. Konkrete Inhalte waren der Verwaltung nicht vorgegeben. Auf Grund der verbleibenden zwei Sitzungsdurchläufe in 2011 erscheint eine Auslobung in 2011 nicht unbedingt zielführend und die Verwaltung unterbreitet deshalb mit der DS-Nr. 147/11 einen konkreten Vorschlag für die Auszeichnungen von drei Projekten.

Durch die bisherigen Diskussionen im Umweltausschuss kann davon ausgegangen werden, dass die ausgewählten Projekte die Zustimmung des Fachausschusses finden.

Für 2012 ist beabsichtigt, wieder eine Auslobung vorzunehmen, allerdings sollten dazu möglichst frühzeitig inhaltliche Vorgaben im Fachausschuss beraten und festgelegt werden.

 

Die Mittel in Höhe von 750,00 € stehen im Haushalt in der Produktgruppe 56.10 zur Verfügung.

 

Begründung für die drei Auszeichnungsprojekte:

 

1. Herr Wilfried Preiß – Vogelschutz:

Herr Preiß engagiert sich seit Jahren aktiv für den Vogelschutz in Kleinmachnow und Umgebung und leistete somit einen großen Beitrag zum Erhalt unserer Vogelwelt. So wurden z. B. 1996 Mauersegler-Kästen an Wohnhäusern der TWG angebracht; in den Jahren 1997 bis 2000 wurden selbstgebaute Meisen-, Rotschwänzchen, Star- und Mauersegler-Kästen in verschiedenen Wohnbereichen aufgehangen und betreut. Im Jahr 2001 folgte die Zusammenarbeit mit der AG Vogelschutz in Teltow, Herrn Novak, bei Aufstellung und Anbringung von Mauersegler-Kästen und eines Turmfalkenkastens am Feuerwehrturm. In den Jahren 2003 bis 2005 wurde die AG Vogelschutz der Lokalen Agenda Kleinmachnow gegründet, deren Sprecher Herr Preiß ist. Auch zwei Mobilfunkbetreiber in Kleinmachnow hatten Unterstützung angeboten und so wurden an deren Masten Nistkästen für Turmfalken und Eulen montiert. Es fand sich auch ein Spender speziell für die Winterfütterung unserer Singvögel. Es konnten dafür fünf Futterstollen mit Futterhäuschen eingerichtet werden. Bisher konnten in der Gemeinde ca. 73 verschiedene Nistkästen an Bäumen und Gebäuden angebracht werden. Diese werden von der AG Vogelschutz gehegt und gepflegt.

Für alle Sporthallen und Schulen sowie auch für das Rathaus hat Herr Preiß der Verwaltung Empfehlungen und konkrete Vorschläge zur Art und zum Anbringungsort der Nistkästen unterbreitet. Jährlich kontrollierte er die Nistkästen eigenständig. Seine Arbeit hat er immer ehrenamtlich geleistet.

 

2. Projekt „Autofreie Waldorfschule Kleinmachnow“:

Die Freie Waldorfschule Kleinmachnow möchte ihre Eltern und Schüler zum Umdenken bewegen. Mit dem Projekt „Autofreie Waldorfschule“ sollten die Eltern ermuntert werden, ihren Kindern einen kleinen Fußweg zur Schule zu belassen. Autofahrer sollten die Schüler spätestens am Rathausmarkt absetzen und „per pedes“ zur Waldorfschule schicken. Die Waldorfschule richtete für kleinere Kinder einen Fußgängertransfer im 5-Minuten-Takt ein, so dass ältere Schüler die kleineren Schüler zur Schule begleiteten. Das Projekt fand vom 01.03.2011 bis 30.04.2011 statt.

Das Projekt wurde sehr gut angenommen und die Schule trug somit entsprechend zum Umweltschutz, zur Verkehrsberuhigung, zur Reduzierung des motorisierten Straßenverkehrs und zur Verkehrssicherheit bei.

Die Waldorfschule hat mit diesem Projekt ein Signal für die zukünftige Fahrradstraße gesetzt.

 

3. Imkerverein Kleinmachnow:

Die Kleinmachnower Imker sind mit der Hälfte der Mitglieder die stärkste Gruppe im Imkerverein Region Teltow e. V. mit Sitz in Kleinmachnow. Weitere Mitglieder kommen aus Teltow und Stahnsdorf und aus anderen Orten der Region.

Alle Imker leisten einen wichtigen Beitrag für eine reichhaltige und intakte Umwelt und sichern mit ihren Bienen die Blütenbestäubung der Kultur- und Nutzpflanzen, bewahren die Artenvielfalt im ökologischen System der Natur und betreiben gleichzeitig eine interessante Freizeitbeschäftigung.

Bienen benötigen eine gesunde Umwelt, sie sind ein Indikator dafür.

Neben der eigentlichen Arbeit am Bienenstand nutzen die Imker vielfältige Möglichkeiten, für die Imkerei und die Bienenhaltung zu werben.

Jährlich wird Anfang Juli der  "Tag des offenen Bienenstandes" gestaltet, um die Öffentlichkeit für die Bienenhaltung zu interessieren. Viele Fragen der zahlreichen Besucher lassen sich direkt am Bienenstand klären und überzeugen einige, selber dieses Hobby zu beginnen. Erfahrene Imker geben uneigennützig praktische Hilfe.

Am Kleinmachnower Weinberg-Gymnasium besteht eine Bio-Arbeitsgemeinschaft mit integriertem  Bienenstand, der über viele Jahre hinweg durch den Verein betreut wird. Mitglieder des Vereins arbeiten gemeinsam mit den Schülern am Bienenstand. Diese Mitglieder bringen den jüngeren Schülern das erste Wissen zu den Bienen und ihre Bedeutung im Naturhaushalt nahe.

Eine gute Tradition ist der Besuch von Gruppen der Kindergärten bei den Bienen. Den Kleinsten wird vermittelt, dass man keine Angst vor ihnen haben muss und wie eine Bienenwohnung aufgebaut ist. Natürlich wird der Honig gekostet.

Kontakte bestehen weiter zur Förderschule in Kleinmachnow.

Öffentlich präsentieren sich die Imker auf dem  Weihnachtsmarkt mit dem Honig aus unmittelbarer Umgebung und suchen auch hier das Gespräch. Honigspenden des Vereins werden in der Adventszeit an das Seniorenzentrum "Bethesda" und die Ev. Kirchengemeinde Kleinmachnow überreicht.

In 2011 wurde ein bundesweites Projekt mit Unterstützung des Deutschen Imkerbundes gestartet, wonach in allen Augustinum-Wohnstiften Schaukästen mit Bienenvölkern installiert werden, um auch auf diesem Wege auf die Belange der Honigbienen aufmerksam zu machen. In unserem Ort haben wir durch eine Vereinbarung mit dem Augustinum das Vorhaben in der Weise gestaltet, dass die Bewohner des Augustinum und die Öffentlichkeit im Erlenweg Zugang zu dieser Schaubeute haben. Die Betreuung des Projektes erfolgt durch Kleinmachnower Imker.

Den unmittelbaren Kontakt zur Landwirtschaft pflegt der Verein zu einem Landwirt in der Umgebung Potsdams durch das Anwandern mit etlichen Bienenvölkern zur Bestäubung der Rapsfelder. Vorbildlich ist die Abstimmung des Wanderzeitpunktes mit notwendigen Spritzungen des Rapses. Zu Beginn des Jahres haben die Imker die Gelegenheit wahrgenommen, sich im Rahmen der Öffentlichen Auslegung zur Unterschutzstellung von Gehölzen schriftlich zu äußern, um auf das Thema der Nahrungsgrundlagen der Bienen und der Insekten allgemein hinzuweisen.

Abschließend ist erfreulicherweise festzustellen, dass entgegen dem allgemeinen Trend in den Ländern zum Rückgang bei den Imkern und den Bienen die Situation im Ort günstig verläuft. Auch in diesem Jahr wurden wieder neue Mitglieder aufgenommen.


Finanzielle Auswirkungen:

 ja

 nein

 

Veranschlagung:

 Ergebnis-HH 2011

EURO: 22.000,00

Budget/Teilhaushalt:

50.40

 Finanz-HH 2011

EURO: 22.000,00

Produktgruppe:

56.10

      

EURO:      

Maßnahmen-Nr: