Der Bürgermeister wird beauftragt, zu
prüfen, für welche Verkehrsstraßen in Kleinmachnow die Anlage von
Gemeinschaftsstraßen Vorteile im Hinblick auf Lebensqualität,
Verkehrssicherheit und Reduzierung des Regelungsbedarfs bringen kann.
Den
Ausschüssen für Umwelt, Verkehr und Ordnungsangelegenheiten sowie Bauen ist
nach der Sommerpause 2012 ein Bericht zu geben, der auch Aussagen zu
Finanzierbarkeit und Förderfähigkeit enthalten soll.
Die
Anlage von Gemeinschaftsstraßen wurde durch das Europäisches Kooperationsprojekt Shared Space befördert. Von 2004 bis 2008 wurde Shared Space
testweise im Rahmen des Infrastrukturförderprogramms der EU in sieben Gemeinden
in Belgien, Dänemark, Deutschland, England und den Niederlanden verwirklicht. Während der letzten Jahrzehnte wurde die Raumpolitik weitgehend
vom Autoverkehr und damit verbundenen Bestrebungen wie Verkehrsfluss und
Verkehrssicherheit geprägt. An die Stelle der einseitig auf den Autoverkehr
gerichteten Sicht setzt Shared Space
die Kombination und Integration der verschiedenen Funktionen des öffentlichen
Raums, während sie in der heutigen Praxis oft drastisch voneinander getrennt
werden. Die Qualität unseres Lebensraums soll dadurch verbessert werden, ohne
jedoch den motorisierten Verkehr daraus zu verbannen.
Der Shared
Space Ansatz wurde bereits erfolgreich in Kommunen - vom Dorf mit 1 000
Einwohnern über Kleinstädte wie das niedersächsische Bohmte bis zur Großstadtmagistrale
in London - umgesetzt. Die Vorteile solcher Verkehrsanlagen hat zuletzt der
Gesamtverband der Versicherungswirtschaft in seiner Broschüre
„Gemeinschaftsstraßen. Attraktiv und sicher“ vom Oktober 2011 herausgestellt.