Betreff
Intermodales Mobilitätsnetzwerk Kleinmachnow (IMK), Verlängerung der Angebote Mobilstationen am Rathausmarkt und am Adam-Kuckhoff-Platz (Fortschreibung DS-Nr. 016/21 v. 08.03.2021)
Vorlage
DS-Nr. 118/22
Art
Beschlussvorlage

Im Sinne einer nachhaltigen Verkehrsentwicklung verfolgt die Gemeinde Kleinmachnow das Ziel, den Anteil des Fahrradverkehrs im Ort zu erhöhen und klimafreundliche Mobilitätsformen zu fördern, um die mit dem Kfz-Verkehr einhergehenden Belastungen zu reduzieren.

 

Dazu wurde am 08.03.2021 der Beschluss DS-Nr. 016/21 (Vergabe von Leistungen zur Planung, zur Errichtung und zum Betrieb einer temporären Mobilitätsstation am Rathausmarkt im Rahmen des Intermodalen Mobilitätsnetzwerks Kleinmachnow (IMK)) gefasst. In einem einjährigen Pilotvorhaben am Rathausmarkt sollte mit einer temporären Containerlösung ein Fahrradverleihsystem mit Elektrorädern erprobt werden. Die Testphase sollte Erkenntnisse über die Nachfrage nach Art und Umfang des Angebotes liefern, aber auch Auskunft über die Eignung des Standortes geben. Im Idealfall sollte im Nachgang am Rathausmarkt eine dauerhafte Mobilitätsstation entstehen sowie an weiteren Standorten das Pilotvorhaben wiederholt werden. Das übergeordnete Ziel ist es, in der Gemeinde ein Intermodales Mobilitätsnetzwerk (IMK) zu knüpfen, welches dann auch über die Ortsgrenzen hinaus adaptiert werden kann.

 

Im ersten Jahr der Betriebsphase konnte festgestellt werden, dass die Nutzendenzahlen kontinuierlich anstiegen. Auch in den Wintermonaten wurde das Sharing-Angebot genutzt.

 

Am 10.02.2022 entschied die Gemeindevertretung mit DS-Nr. 145/21 (Intermodales Mobilitätnetzwerk Kleinmachnow (IMK), Mobilstationen am Rathausmarkt und am Adam-Kuckhoff-Platz (Fortschreibung DS-Nr. 016/21 v. 08.03.2021)), den Betrieb der vorhandenen Station am Rathausmarkt um ein halbes Jahr zu verlängern und zusätzlich eine temporäre Station am Adam-Kuckhoff-Platz zu errichten, welche mit der bestehenden Station am Rathausmarkt korrespondieren kann. Damit sollte erprobt werden, wie der Austausch zwischen den beiden Standorten funktioniert und wie sich das Nutzungsverhalten verändert, wenn das Sharing-Angebot auch für Wege zwischen den Stationen genutzt werden kann.

 

Die monatlichen Auswertungen (siehe Anlage 1) seit Mai 2021 zeigen, dass das System gut angenommen wird und die Bürgerinnen und Bürger offen für neue Mobilitätsangebote und Sharing-Systeme sind. Jeden Monat gibt es weitere Neuregistrierungen. Auch wenn die Korrespondenz zwischen den Stationen kaum genutzt wird, steigen die Nutzungszahlen für die zweite Station am Adam-Kuckhoff-Platz von Monat zu Monat an.

 

Die Räder können wie gehabt über eine App gebucht werden. Die beiden Container inkl. der Räder werden seit August 2022 von der USE (Union Sozialer Einrichtungen gemeinnützige GmbH) servicetechnisch betreut. Damit bekam das Projekt einen weiteren lokalen und sozialen Bezug. Der Zustand der Räder hat sich seitdem verbessert und es gab vermehrt positive Rückmeldungen dazu.

 

Parallel dazu hat sich die Gemeinde in den letzten 10 Monaten als Pilotkommune engagiert, den Landkreis beim Mobilitätswettbewerb der Landesregierung mit dem Projekt „Mobilstationen in Potsdam-Mittelmark“ zu unterstützen. Dabei konnte die Gemeinde ihre Erkenntnisse aus der Erprobung und die Auswertung der Nutzendendaten des Sharing-Systems aktiv mit einbringen.

 

Herausgekommen bei diesem Projekt des Landkreises ist ein Modulkatalog mit 17 Modulen für die individuelle Umsetzung einer Mobilstation, bei dem sich jede Kommune nach ihren eigenen Bedürfnissen eine Station zusammenstellen kann. Die Module haben dann landkreisweit ein einheitlich optisches Erscheinungsbild und auch die Nutzung soll gebündelt über eine Software abgewickelt werden. Aktuell führt der Landkreis Potsdam-Mittelmark Gespräche zu möglichen Betreibermodellen mit potentiellen Betreibern. Während des Projektes wurden die Untersuchungen für einen dauerhaften Standort für eine Mobilstation am Rathausmarkt konkretisiert und auch eine mögliche Modulzusammenstellung entworfen. Aktuell laufen dazu noch Verhandlungen zum Grunderwerb.

 

Das Projekt des Landkreises mit den theoretischen Grundlagen und einem Pilotstandort endet 2022 und soll Mitte 2023 in die Realisierungsphase übergehen. Dazu beantragte der Landkreis bereits weitere Fördermittel für die Umsetzung.

 

Ausgehend von diesen äußeren Rahmenbedingungen sollen die Bemühungen der Gemeinde nicht zum Ende des Jahres 2022 eingestellt werden. Stattdessen soll der Betrieb der temporären Stationen bis August 2023 verlängert werden, bis die angestrebte dauerhafte Station ihren Betrieb aufnehmen kann. So können für die interessierten Bürgerinnen und Bürgern ein nahtloser Übergang abgesichert und die Gewöhnungseffekte genutzt werden.

 

Da es sich nach wie vor um ein Pilotprojekt handelt, werden weiterhin die Nutzungsdaten monatlich erhoben und ausgewertet, zudem wird es weitere Befragungen geben. Außerdem soll in einem nächsten Schritt eine Tarifierung eingeführt werden. So soll den Nutzenden der Übergang vom kostenlosen Angebot durch die Gemeinde hin zum Regeltarif des künftigen Betreibenden erleichtert werden.

 

Im Verlauf des Jahres 2023 sollen geprüft werden, an welchen Standorten weitere Mobilstationen etabliert werden könnten.

 

Haushalterische Erläuterungen

 

 

Die detaillierte Aufschlüsselung der Kostenzusammensetzung ist der Anlage 2 zu entnehmen. Die Grundlage der Kostenschätzung bilden im Vorfeld eingeholte Angebote des aktuell mit dem Projekt betrauten Planungsbüros.

 

Für die Kosten des Projektmanagements (Planungskosten) in Höhe von rund 12.000 € stehen mit im Haushalt 2022 im Produkt 51100100 (Räumliche Planungs- und Entwicklungsmaßnahmen) unter dem USK 54310.40128 zur Verfügung und können nach 2023 übertragen werden.

 

Aufwendungen für die Bereitstellung einer Mobilstation waren in der Haushaltsposition USK 52910.40033 im Produkt 5.6.10.02.00 (Umwelt- und Klimaschutz) nur in 2021 vorgesehen, wurden nun aber auf die Jahre 2022 und 2023 erweitert. Für die Betriebskosten sind im Haushaltsplan 2023 zusätzlich 53.000 € veranschlagt.

 

 


Finanzielle Auswirkungen:

Gemeindehaushalt

 ja

 nein

Beteiligungen

 ja

 nein

 

 

Produktgruppe:

56.10

Teilhaushalt/Budget:

5040

Maßnahmen-Nr:

     

Bereits im laufenden Haushalt

 

 ja

 nein

veranschlagt:

 

EURO:

     

Über-/außerplanmäßige

Veranschlagung im

laufenden Haushalt:

 

 

 

Ergebnis-HH

Jahr

EURO:

     

Finanz-HH

Jahr

EURO:

     

Mittelfristig bereits veranschlagt:

 

 ja

 nein

Mittelfristig neu zu veranschlagen:

 

 ja

 nein

 


Anlagen:

Anlage 1          Projektauswertung und -skalierung

Anlage 2          Kostenzusammensetzung