1)
Die Gemeindevertretung stimmt der
Entwurfsplanung zum Vorhaben denkmalgerechte
Sanierung und Umbau der ehemaligen ev. Auferstehungskirche Jägerstieg 2 zu
einem Museum und einer kulturellen Begegnungsstätte (vgl. Anlagen 2 und 3)
zu.
2) Die
investiven Gesamtkosten der Maßnahme belaufen sich nach der Kostenberechnung,
Stand 18.08.2023 auf insgesamt 5.143.000 EUR (brutto, gerundet).
3)
Die bauliche Umsetzung des Vorhabens erfolgt
im Zeitraum 2024/25.
1. Ausgangssituation
Die
Gemeinde Kleinmachnow beabsichtigt, das ehemaligen Gemeindehaus der ev.
Auferstehungs-Kirchengemeinde (Auferstehungskirche) Jägerstieg 2
denkmalgerecht sanieren und vorrangig für Museumszwecke umbauen zu lassen. Das
Gebäude ist als Einzeldenkmal in der Denkmalliste des Landes Brandenburg im
Abschnitt D, übrige Gattungen (Bau- und Kunstdenkmale), unter der ID
09190832 eingetragen.
Zukünftig ist die Nutzung des Gebäudes und seiner Freiflächen durch ein Museum
und dessen
Ausstellungen und Veranstaltungen sowie durch verschiedene Vereine vorgesehen,
neben der Museumsinitiative Kleinmachnow z. B. durch den Heimat-
und Kulturverein Kleinmachnow e.V.
und die
AG
Stolpersteine.
In
den vergangenen Jahren befassten sich die Gemeindevertretung und ihre
Fachausschüsse in einer Vielzahl von Drucksachen, Info-Vorlagen und Anträgen
mit Fragen zum Thema Museum und zum weiteren Umgang mit der ehemaligen
Auferstehungskirche. Auf die dazu vorgelegten Unterlagen, insbesondere auf die
DS-Nr. 105/18 vom 13.12.2018, Grundsatzbeschluss
zur Sanierung des Objektes Jägerstieg 2, wird verwiesen.
Die
Generalplanungsleistungen für die
denkmalgerechte Sanierung u. den Umbau des ehemaligen Kirchengebäudes
Jägerstieg 2 zu einem Museum wurden nach einem Verhandlungsverfahren mit
vorgeschaltetem Teilnahmewettbewerb gem. Vergabeordnung (VgV) mit
DS-Nr. 027/22 vom 24.03.2022 an das Planungsbüro arc architekturconzept
GmbH, Lauterbach – Oheim – Schaper (Magdeburg) vergeben.
2. Vorplanung
Wichtiger
Bestandteil der daraufhin begonnenen Objektplanung war es, die Nutzer eng
einzubinden, um deren Anforderungen und Bedürfnisse in einem maximal möglichen
Umfang mit einfließen zu lassen. In diesem Zusammenhang fanden drei
Nutzerworkshops statt:
·
07.06.2022 – Vorstellung der Planungsbeteiligten,
Zieldefinition, Erarbeitung Raumprogramm/ Raumbedarf,
·
28.06.2022 - Vorstellung der
Planungskonzepte Gebäude und zielorientierte Abstimmung,
·
18.08.2022 - Vorstellung angepasste Planung
Gebäude, Vorstellung u. Diskussion Freianlagenplanung.
An
den Nutzerworkshops nahmen die beauftragten externen Planer, die Vertreterinnen
und Vertreter der drei Nutzer „Aktionsgruppe Stolpersteine“,
„Museumsinitiative“ und „Kultur- u. Heimatverein“ und die Verwaltung teil.
Neben
den Nutzerworkshops gab es regelmäßig intensive Planungsbesprechungen des
beauftragten Planungsbüros und der Verwaltung.
Die
Gemeindevertretung wurde im Rahmen einer gemeinsamen Sondersitzung von
Bauausschuss und Ausschuss für Schule, Kultur und Soziales am Mo., 29.08.2022
und in der Sitzung der Gemeindevertretung am Mi., 14.09.2022 über den Stand der
Vorplanung informiert. Mit der Vorplanung wurden u. a. vorgelegt:
1.
Raumbedarfs- und Nutzungsaufteilung
a.
Barrierefreiheit
b.
Erschließung
c.
Nutzungsaufteilung
d.
Fassadenkonzept
e.
Außenanlagenkonzept
f.
Energie- und Nachhaltigkeitskonzept,
2.
verbale Beschreibung Baumaßnahmen –
gegliedert nach DIN 276, KG 300,
3.
Wärmeschutz,
4.
verbale Beschreibung Baumaßnahmen -
Technische Anlagen - gegliedert nach DIN 276 KG 300,
5.
verbale Beschreibung Baumaßnahmen -
Außenanlagen und Freiflächen,
außerdem Fotodokumentation,
Planunterlagen, Flächenberechnungen, Kostenschätzung und Terminplan.
Die
Vorplanung wurde der Gemeinde am 26.09.2022 übergeben.
3. Abstimmungen mit den Denkmalbehörden,
Entwurfsplanung
Der
parallel zur Vorplanung begonnenen Austausch mit den Denkmalbehörden umfasste
die Festlegung der denkmalpflegerischen Aufgabenstellung, die Veranlassung
restauratorischer u. bauforscherischer Untersuchungen und die Abstimmung von
Details, die sich aus der Planung bzw. aus den Nutzerworkshops ergaben.
Unter
anderem aufgrund von personellen Veränderungen beim Bbg. Landesamt für
Denkmalpflege u. Archäologisches Landesmuseum (BLDAM) verzögerten sich die
Abstimmungen jedoch, so dass erst am 31. Mai 2022 die folgende
Aufgabenstellung für eine umfangreiche restauratorische Befundung/ Begutachtung
des gesamten Gebäudes feststand:
a) Erfassung
und Auswertung vorhandener Unterlagen (z.B. Archivalien, Pläne, Literatur),
b) Aufmaß
und Kartierungen des gesamten Gebäudes; nach Bauphasen gegliederte, graphische
Zusammenfassung der Untersuchungs- und Auswertungsergebnisse einschl.
fassadenweiser Dokumentation in Form von entzerrten Messbildern im Maßstab
1:50,
c) Fotodokumentation/
Raumbuch,
d) Restauratorische
Fassungsuntersuchung,
e)
Ergebnisbericht.
Mit
der Erbringung dieser zusätzlichen Leistungen ([1] Bestandsdokumentation mit
bauhistorischer sowie restauratorischer Untersuchung und Bewertung des
Denkmales zur Vorbereitung der Sanierung sowie [2] Vermessungsleistungen
Messbilder) wurden externe Gutachter beauftragt. Die bauhistorischen und
restauratorischen Untersuchungen konnten schließlich mit der Vorlage der von
den Denkmalbehörden geforderten Dokumentation im Juli 2023 abgeschlossen
werden.
Im
Rahmen der Entwurfsplanung wurden darüber hinaus weitere Aufträge und
Untersuchungen der Bausubstanz erforderlich:
·
Baugrundgutachten,
·
Sachverständige Begutachtung der
Holzkonstruktionen,
·
Substanzuntersuchung von Wänden und
Decken/Böden,
·
Teilöffnung und Untersuchung des
nachträglich geschlossenen Rundfensters der Apsis,
·
Bestimmung der Haftzugsfestigkeit an
Innenputz der Außenwände einschl. Auswertung.
Die
beauftragten Generalplaner legten am 18.08.2023 die insoweit abgestimmte
Entwurfsplanung einschließlich Kostenberechnung vor. Die investiven
Gesamtkosten der Maßnahme belaufen sich danach auf insgesamt 5.143.000 EUR
(brutto).
Das
beauftragte Planungsbüro weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass die
vorgelegte Kostenberechnung keine Indizierung auf den Zeitpunkt der Ausführung
(Baupreissteigerungen ab 08/2023 bis zur tatsächlichen Bauausführung)
beinhaltet und dass Risiken (außergewöhnliche Baupreisentwicklungen,
Insolvenzen beauftragter Auftragnehmer, Rechtstreitigkeiten usw.) nicht
eingerechnet wurden.
Die
Maßnahme soll im Zeitraum 2024/25 umgesetzt und bis Jahresende 2025
abgeschlossen werden.
4. Haushalterische Auswirkungen
Finanzhaushalt
Auszahlungen
Die
Veranschlagungen im Finanzhaushalt erfolgen als Anlage im Bau im Teilhaushalt
Produkt 25202100 (Budget 50 55). Vorgesehen ist dafür die Maßnahme-Nummer
M-001100.
Im
2. Nachtragshaushaltsplan 2023 müssen hierfür insgesamt 5.143.000 EUR
auf zwei Haushaltsjahre kassenwirksam im Finanzplan veranschlagt werden.
Für
das Haushaltsjahr 2024 werden dazu insges. 508.000 EUR für
Ausführungsplanung und Vorbereitung veranschlagt.
Für
das Haushaltsjahr 2025 werden für die Umbau- und Sanierungskosten
4.635.000 EUR veranschlagt.
Im
2. Nachtragshaushaltsplan 2023 ist hierzu eine Verpflichtungsermächtigung i. H.
der Ausführungsplanungskosten 508.000 EUR mit der 2. Nachtragshaushaltssatzung
festzusetzen. Durch diese Festsetzung werden die Haushaltsmittel für das
Haushaltsjahr 2024 verbindlich bereitgestellt. Sie ermächtigt die Verwaltung,
bereits über das Haushaltsjahr 2023 hinaus über die notwendigen
Investitionsplanungskosten 2024 verfügen zu dürfen.
Im
Haushaltsplan 2024 ist eine weitere Verpflichtungsermächtigung festzusetzen.
Deren Höhe beträgt 4.635.000 EUR und wird in 2025 zur Auszahlung fällig.
Sie ermächtigt die Verwaltung, bereits über das Haushaltsjahr 2024 hinaus über
die notwendigen Investitionsbaukosten 2025 verfügen zu dürfen.
Veranschlagung
Auszahlungen mittelfristige Haushaltsplanung 2024 und 2025 Finanzhaushalt -EUR- |
|
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Teilfinanzhaushalt Produkt 25200100 |
2024 |
2025 |
Gesamtkosten |
|
Auszahlung |
Auszahlung |
Maßnahme |
||
M-001100 |
508.000 |
4.635.000 |
5.143.000 |
|
Ergebnishaushalt
Die
Veranschlagungen im Finanzhaushalt haben Auswirkungen auf den Ergebnishaushalt
in Form der Abschreibungsaufwendungen als Folgekosten.
Veranschlagung
Aufwendungen mittelfristige Haushaltsplanung 2026 ff. Ergebnishaushalt -EUR- |
||||||
Teilergebnishaushalt Produkt 25200100 |
2026 |
2027 |
2028
ff. |
|||
Ertrag |
Aufwand |
Ertrag |
Aufwand |
Ertrag |
Aufwand |
|
M-001100 |
|
64.300 |
|
64.300 |
|
64.300 |
Finanzielle Auswirkungen: |
Gemeindehaushalt |
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Beteiligungen |
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Produktgruppe: |
||||
Teilhaushalt/Budget: |
||||
Maßnahmen-Nr: |
||||
Bereits
im laufenden Haushalt |
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veranschlagt: |
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EURO: |
||
Über-/außerplanmäßige Veranschlagung
im laufenden
Haushalt: |
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Ergebnis-HH |
EURO: |
|||
Finanz-HH |
EURO: |
|||
Mittelfristig
bereits veranschlagt: |
|
|||
Mittelfristig
neu zu veranschlagen: |
|
Anlage/-n:
Umbau
ehem. ev. Kirche Kleinmachnow, Entwurfsplanung Stand 18.08.2023, bestehend aus
1) Lageplan,
Planung Freianlagen, Konzept Neubau Depot (Stand 08/2023)
2) Grundrisse,
Schnitte und Ansichten
3) Kostenberechnung